Werbeagenturen brauchen doch keine Korrekturleser!

Glaubst du mir nicht?

Oh ja! Genau so ist mir das von drei Werbeagenturen vor Ort gesagt worden. „Ein Korrektorat brauchen wir gar nicht, das machen die Kunden immer selbst.“

Wow.

Die Kunden sind ganz sicher absolute Fachleute für IHR Thema. Sollten sie jedenfalls sein. Und damit sind sie ganz klar diejenigen, die die Inhalte vorgeben. Auf jeden Fall!

Dass der Agenturtexter/die Agenturtexterin dann wirklich gute Arbeit leistet, um aus diesen Inhalten grandiose Werbetexte (oder was auch immer gefragt ist) zu erarbeiten, stelle ich auch überhaupt nicht infrage.

ABER.

Auch dem/der besten Setzer*in/Texter*in/Grafiker*in etc. unterlaufen Tippfehler. Satzfehler. Mir auch. Das ist menschlich. Und auch an der Stelle VOR der Veröffentlichung überhaupt nicht schlimm.

NACH der Veröffentlichung können solche Fehler aber gravierende Folgen für das Image haben. Mir ist mal ein Printmagazin eines großen Hörakustikerverbands begegnet, das so unglaublich viele Fehler in Rechtschreibung, Grammatik und Interpunktion aufwies, dass ich gar nicht glauben konnte, dass das eine professionelle Agentur erstellt haben sollte.

Drei verschiedene Versionen des Genderns. Mit *, mit : und mit großem Binnen-i.
Dinge wie „zum 8ten Mal“ oder „ohrenärtzlich“ oder „herrvorragend“. Durchgehend, nicht nur in einem potenziell übersehenen Absatz.

Da war ich echt platt.

Also nochmal:
Der Kunde liefert den Inhalt.
Der Texter/die Texterin einen tollen Text.
Und nach dem Satz muss noch mal von einem PROFI Korrektur gelesen bzw. eine Schlusskorrektur durchgeführt werden.

Es gibt Aspekte in Rechtschreibung, Grammatik, Interpunktion und vor allem im Schriftsatz, die haben wir Lektoren/Korrektoren von der Pike auf gelernt. Weil es ein Handwerk ist. Und das kann „der Kunde“ einer Werbeagentur nicht leisten. So manches Mal auch nicht die Agentur.

Und genau deshalb brauchen Werbeagenturen sehr wohl eine Korrektorin.

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